Ein Meinungsbeitrag von Georg Dasch
Der erbitterte Streit um das „Heizungsgesetz“ geht bekannterweise nach der Sommerpause in die letzte (oder die nächste?) Runde. Auch wenn das GEG noch nicht Gesetz ist, dürfte nun klar sein, dass das Heizen mit Holz aber nicht, wie ursprünglich vorgesehen, fast unmöglich werden soll.
Für uns ist das zunächst einmal eine gute Nachricht, denn unsere klassischen Sonnenhäuser sind – wenn auch in überschaubarem Umfang – neben der Solarenergie auf Holz als Energiereserve angewiesen.
Dennoch möchte ich hier eine differenzierte Betrachtung versuchen. Denn auch wir sind der Meinung, dass Holz als Brennstoff in der Grundlast nichts verloren hat, denn es ist einfach viel zu wertvoll.
Holz gilt zwar zurecht als klimaneutraler Brennstoff. Allerdings gibt es bei genauerer Betrachtung einige Einschränkungen zu sehen.
Wie groß sind die Transportwege? Aus welchen Quellen stammt das Holz überhaupt und wie nachhaltig ist es gewonnen? Wird es wirklich optimal verbrannt? Und wieviel Feinstaub entsteht dabei?
Und natürlich sind die Vorräte begrenzt. Verfeuern wir zu viel davon, dann wird weniger CO2 aus der Atmosphäre entnommen, weil die Waldflächen schrumpfen. Sehr wertvoll ist es deshalb auch, Holz stärker als Baumaterial zu verwenden, denn damit wird das CO2 erst gar nicht in die Luft abgegeben sondern 50 Jahre oder länger in Gebäuden eingelagert.
Eine übermäßige Nutzung von Holz als Brennstoff ist also auch schädlich, weil eine unerwünschte Konkurrenz zwischen der Verwendung als Baumaterial oder Energieträger forciert wird.
All das zeigt: wer meint, eine Holzheizung ist nun einmal nachhaltig, weil Holz ein klimaneutraler Brennstoff ist, macht es sich zu einfach. In hybriden Anlagen, wie zum Beispiel unseren Sonnenhäusern, macht Holz Sinn, weil es maximal sparsam und
sinnvoll verwendet wird – mindestens die Hälfte der Gebäudeenergie oder mehr werden nämlich von der Sonne gewonnen.
Entsprechend gut geplante und ausgerüstete Sonnenhäuser schaffen auch 60 Prozent Autarkie oder mehr.
Auch in speziellen Gebäuden, wie etwa Denkmälern, kann eine Holzfeuerung Sinn machen, weil hier sowohl Niedertemperatur als auch Solarenergie schlecht oder im Einzelfall gar nicht umgesetzt werden kann. Ein komplettes Verbot von Holzheizungen
wäre also kontraproduktiv.
In der Fläche und in der Grundlast kann Holz jedoch keinesfalls als nachhaltiger Energieträger gesehen werden.
Und für alle, die mit Holz nicht zuheizen wollen oder können gibt es ja schon längst eine Alternative: Das PV-Sonnenhaus mit Wärmepumpe wird immer gefragter. Mit beiden Konzepten können wir die Energienetze entlasten.
Und unsere Bauherren können sich freuen, dass alle – auch vor Jahren gebauten – Sonnenhäuser noch heute den neuesten energetischen Anforderungen entsprechen.