Ein wunderbares Beispiel für die „Altbausolarisierung“ findet sich im Altenburger Land in Thüringen. Dort hat Familie Erler die alte brachliegende Scheune eines denkmalgeschützten Vierseithofs zu einem weitgehend energieautarken Wohnhaus umgebaut. Der Energiebedarf für die Raumheizung und das warme Wasser wird zum großen Teil mit einer Solarwärmeanlage gedeckt (ca. 84 Prozent). Die Nachheizung wird mit einem Kaminofen und eigenem Holz sichergestellt. Damit ist das Gebäude mit 292 Quadratmeter Wohnfläche in der Wärmeversorgung zu 100 Prozent unabhängig.
Für die Stromversorgung wurde eine Photovoltaikanlage (Inselanlage, keine Einspeisung) mit einem Batteriespeicher installiert. Circa 70 Prozent des Strombedarfs für den Hof können auf die Weise mit Solarstrom gedeckt werden. Das Energiekonzept hat unser Vorstandsmitglied Timo Leukefeld erarbeitet.
Denkmalpreis für die Sonnenscheune
Denkmalschutz wurde schonend umgesetzt: So wurde beispielsweise das Fachwerk in der Nordwand und Teilen der Südwand der Scheune in historischer Bauweise rekonstruiert, ausgestakt und mit Strohlehm ausgefacht. Für die vorbildliche Umsetzung des Denkmalschutzes in der Sanierung konnten die Bauherren den Denkmalpreis des Landkreises in Empfang nehmen.
Auch die Wohngesundheit spielt eine Rolle: Für den Bau eines „passiven“ Innenhauses (Haus-in-Haus-Konzept) wurden überwiegend nachhaltige und ökologische Baustoffe wie Holz und Lehm eingesetzt, die für ein angenehmes Raumklima sorgen. Mehrere Generationen werden auf dem im Nebenerwerb bewirtschafteten Hof leben.
„Die Revitalisierung einer bestehenden Scheune zu einem energieautarken Wohnhaus ist ein Beispiel für eine zukunftsorientierte nachhaltige Entwicklung im ländlichen Raum“, sagt Bauherr Axel Erler. Im Altenburger Land gibt es zahlreiche solcher denkmalgeschützten Höfe. Die Bauherren möchten mit ihrem Projekt auch zeigen, wie diese energetisch sinnvoll und zum Landschaftsbild passend umgebaut werden können. Die Umnutzung und Wiederbelebung des Gebäudes trägt weiterhin zur Begrenzung des Flächenverbrauchs und zum Erhalt von landwirtschaftlicher Nutzfläche und natürlichen Lebensräumen bei.
Nach drei Jahren Bauzeit wurde die „Plottendorfer Sonnenscheune“ Anfang September unter Anwesenheit der Thüringer Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft Birgit Keller sowie des Landrates des Altenburger Landes Uwe Melzer eingeweiht.
Weitere Informationen finden Sie in der Pressemitteilung von Familie Erler und www.vierseithof-plottendorf.de
Website-Text 18.09.2019