28.09.2004
„Unsere Erfahrungen sind durchweg gut“, sagt Gisela Diergardt, die sich zur Expertin für das umweltfreundliche Heizsystem entwickelt hat. „Nur 14 Mal mussten wir nachheizen, das erste Mal am 22. November, das letzte Mal am 13. Februar. Insgesamt haben wir nur zweieinhalb Ster Brennholz verbraucht, und das, obwohl das Haus im ersten Winter noch austrocknen musste.“ Damit fielen für eine Wohnfläche von 220 Quadratmetern nur rund 100 Euro Brennstoffkosten im ersten Winter an.
Das Heizsystem bezeichnet die ehemalige Lehrerin als „maßgeschneidert“. „Es gibt keine Standardeinstellung. Die Individualität der Bewohner mit ihren unterschiedlichen Ansprüchen und Bedürfnissen muss immer berücksichtigt werden. Das empfinde ich als Vorteil“, betont Gisela Diergardt, die von der Technik fasziniert ist.
Eine Woche könnten sie problemlos wegbleiben, ohne dass das Haus auskühlt, berichtet sie weiter. Ein zusätzliches Gefühl der Sicherheit gibt ihr die Stückholzheizung. „So haben wir es garantiert immer warm, auch wenn im Winter einmal Schnee auf der Solaranlage liegt.“ Durch die steile Neigung von 41 Grad bleibe der Schnee allerdings auch nicht lange auf dem Dach liegen, weiß sie schon aus eigener Erfahrung.
Als besonders angenehm empfinden Gisela und Volker Diergardt die gleich bleibende Strahlungswärme durch die Fußboden- und Wandheizungen. Diese sind für Niedertemperaturheizsysteme, zum Beispiel bei Solaranlagen, ideal. Nur im Schlafzimmer und in den Bädern sind Heizkörper installiert, um hier schnell aufheizen zu können.
Mit Entschlossenheit hat sich das Ehepaar beim Wasserkreislauf durchgesetzt. Um die Umwelt zu schonen, hatten sie sich entschieden, das Regenwasser nicht der Kanalisation, sondern über einen Sickerschacht dem Grundwasser zuzuführen. Ein zweiter Brunnen mit Pumpe versorgt das Haus außerdem mit Brauchwasser. Die Stadt Straubing wollte für den Wasserzähler für das Brunnenwasser hohe Gebühren berechnen. Damit stießen sie bei den Diergardts jedoch auf Granit. „Wir wollten behandelt werden wie jemand, der eine Regenwasserzisterne hat“, erzählt Gisela Diergardt, die den Aufschlag von 25 Prozent letztendlich zugebilligt bekam. „50 Prozent des Trinkwassers wird im WC verbraucht. Das ist ein purer Luxus“, sagt sie und betont, dass Bürgerinnen und Bürger für umweltschonendes Verhalten nicht noch zur Kasse gebeten werden dürften.
Positiv auf die Haushaltskasse wirkt sich auch die Solarstromanlage mit 30 Quadratmetern aus. „7.500 Kilowattstunden Strom haben wir in zweieinhalb Jahren schon „geerntet“. Das ist sehr gut“, freut sich Gisela Diergardt. Die Entscheidung für das Sonnenhaus haben sie und ihr Mann keine Minute bereut.