Sonnenhaus-Pionier Josef Jenni feiert 40-jähriges Firmenjubiläum
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Josef Jenni (rechts) im Gespräch mit einem Mitarbeiter Foto: Jenni Energietechnik

Am 11. Juni feiert die Jenni Energietechnik AG ihr 40-jähriges Firmenjubiläum. Der Schweizer Solarpionier und Wärmespeicherhersteller Josef Jenni, auf den das Sonnenhaus-Bau- und Energiekonzept zurückgeht, lädt anlässlich des Jubiläums zum Tag der offenen Tür am Firmensitz in Oberburg/Burgdorf im Schweizer Kanton Bern ein. Auf dem Programm stehen Besichtigungen der Großspeicherbauhalle, Vorträge von Josef Jenni, eine Hausmesse sowie die Besichtigung der Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen im Betrieb.

Der heute 63-jährige Josef Jenni hat mit zahlreichen Pionierprojekten, aufmerksamkeits-starken Aktionen und Publikationen dazu beigetragen, das Sonnenhaus-Konzept zu etablieren und weit über die Grenzen der Schweiz hinaus zu verbreiten. Sein Ziel war und ist es, auf das Potenzial der Solarthermie für eine umweltverträgliche und Ressourcen schonende Energieversorgung aufmerksam zu machen. „Josef Jennis Weitsicht, sein unermüdliches Engagement für die Energiewende und sein Einfallsreichtum sind beispiellos“, sagt Georg Dasch, 1. Vorsitzender des Sonnenhaus-Instituts e.V. mit Sitz in Straubing, Bayern.

Start als Ein-Mann-Unternehmen

Im Frühjahr 1976 machte der Elektroingenieur sich mit dem Ein-Mann-Betrieb „Jenni-Sonnenenergie-Steuerungen“ selbstständig. Heute hat das Unternehmen Jenni Energietechnik AG rund 70 Mitarbeiter und fertigt Solarwärmespeicher von 600 bis 200.000 Litern Fassungsvermögen. Jenni Energietechnik lieferte bereits in fast alle Länder der Europäischen Union.

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Jenni Energietechnik fertigt Speicher bis 200.000 Liter Fassungsvermögen. Foto: Jenni Energietechnik

1989 sorgte Josef Jenni mit dem ersten ausschließlich solar beheizten Einfamilienhaus, das er am Firmensitz gebaut hat, für Schlagzeilen. Schon bei diesem ersten Sonnenhaus-Projekt installierte Jenni zusätzlich zur großen Solarwärmeanlage mit entsprechend dimensioniertem Solarwärmespeicher eine Photovoltaikanlage mit Bleibatterien für die Eigenversorgung mit Solarstrom – eine Technologie, die erst seit kurzem in immer größerer Breite Anwendung findet.

2005 war Spatenstich für das europaweit erste zu 100 Prozent solar beheizte Mehrfamilienhaus mit saisonaler Wärmespeicherung in Oberburg/Burgdorf. Das Gebäude mit acht Wohneinheiten war 2007 bezugsfertig. 2013 baute Jenni im „Solarpark Burgdorf“ zwei weitere Mehrfamilien-Sonnenhäuser nach dem gleichen Konzept. Sie wurden 2015 fertiggestellt.

Mit kreativen Ideen an die Öffentlichkeit

Für Aufmerksamkeit sorgt er mit ungewöhnlichen Aktionen. So hatte Jenni 1985 die Idee zum ersten Solarmobil-Rennen der Welt. Die erste „Tour de Sol“ führte von Romanshorn über Winterthur nach Genf. 73 Solarmobile waren am Start, über 50 erreichten das Ziel. Die Idee wurde in mehreren Ländern kopiert. Am 31. Januar 1990 lud er zum Baden im solar beheizten Pool bei seinem Sonnenhaus ein.

Das Außenschwimmbecken wurde mit Solarwärme aus dem vorhergehenden Sommer bzw. dem Großspeicher erwärmt. Das Foto ging um die Welt. Als er 2005 den Großspeicher in das erste 100%-solar beheizte Mehrfamilienhaus einbringen wollte, ließ er den nicht einfach mit dem Sattelschlepper von der Werkstatt zur Baustelle fahren. Er entschied sich für Muskelkraft und lud zum „Speicher-Spektakel“ ein. Hunderte von Gästen kamen, um den Stahlspeicher mit 205.000 Liter Fassungsvermögen wie im alten Ägypten mit Seilen zum Aufstellort zu ziehen und auch allein mit Muskelkraft aufzustellen.  

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Ein Blick auf den „Solarpark Burgdorf“: Rechts sind drei rein solar beheizte Mehrfamilienhäuser zu sehen, links das neue Firmengebäude von Jenni Energietechnik. Foto: Jenni Energietechnik

Mit zahlreichen Kampagnen wie „Oil of Emmental“ für die Nutzung einheimischer Energie, mehreren Speicher-Broschüren und seinem jüngsten Buch „Wie erreichen wir die Energiewende konkret?“ plädiert er unbeirrbar dafür, die Wärme von der Sonne zu nutzen.

Sonnenhäuser in Deutschland

Schon in den 1990er Jahren bauten Firmen des Solar-Partner e.V., einem Zusammenschluss von Solarfachbetrieben und Systemanbietern in Süddeutschland, große Solarwärmeheizungen mit Speichern von Jenni Energietechnik. Daraus entstand 2004 gemeinsam mit dem Straubinger Architekten Georg Dasch das Sonnenhaus-Institut e.V. Das Kompetenznetzwerk mit derzeit rund 300 Mitgliedern, darunter Architekten, Planer, Installationsbetriebe, Baufirmen und Komponentenhersteller, plant und baut in Deutschland, Österreich, Schweiz und Südtirol weitgehend solar beheizte Ein- und Mehrfamilienhäuser sowie gewerblich genutzte Sonnenhäuser. Allein aus dem Kreis des Sonnenhaus-Instituts heraus sind über 1.800 weitgehend solar beheizte Gebäude entstanden.

Seit der Neuausrichtung des Sonnenhaus-Instituts im Jahr 2015 werden nun verstärkt auch Photovoltaikanlagen für die Eigenversorgung mit Solarenergie für Strom und Mobilität in Sonnenhäuser integriert. Also genau das, was Jenni schon 1989 getan hat. Das Merkmal von Sonnenhäusern ist aber nach wie vor, dass mindestens die Hälfte des Wärmebedarfs solar erzeugt wird, nun aber mit Solarthermie und / oder Photovoltaik. Außerdem zeichnen sich Sonnenhäuser durch einen extrem niedrigen Primärenergiebedarf von 15 kWh/m²a und hohen Wohnkomfort durch den unbeschwerten Umgang mit Energie aus.

Solar beheizte Mehrfamilienhäuser mit Jenni-Speichern

Auch wenn es heute noch andere Speicherhersteller im Sonnenhaus-Institut e.V. gibt, werden auch die Speicher von Jenni Energietechnik immer noch gerne eingesetzt. So zum Beispiel bei einem Vorzeigeprojekt im bayerischen Laufen. Hier baute die gemeinnützige Baugenossenschaft Selbsthilfe Salzachkreis 2009 zwei rein solarthermisch beheizte Mehrfamiliengebäude. Bei der Planung unterstützte sie der Trostberger Architekt Hermann Mayer, ebenfalls Mitglied im Sonnenhaus-Institut e.V. Er hat auch die neuen Sonnenhaus-Bauprojekte der Baugenossenschaft geplant. In der Lebenauer Straße in Laufen werden aktuell die nächsten beiden weitgehend solar beheizten Mehrfamilienhäuser errichtet. Die beiden Großspeicher mit jeweils 82.700 Liter Fassungsvermögen stammen von Jenni Energietechnik. Sie werden die Wärme von insgesamt 320 Quadratmetern Solarkollektoren für zehn Wohneinheiten speichern. Die 15 Meter hohen Behälter wurden für das Projekt maßgefertigt. Die Gebäude sollen circa bis Ende dieses Jahres bezugsfertig sein.

Nähere Informationen zum Tag der offenen Tür bei der Jenni Energietechnik AG gibt es unter www.jenni.ch, über das Sonnenhaus-Institut unter www.sonnenhaus-institut.de und www.facebook.com/Sonnenhaus.Institut.

Firmenchronik Jenni Energietechnik AG:
http://www.jenni.ch/chronik.html
 
Informationen zum Tag der offenen Tür am 11. Juni:
www.jenni.ch/  

Informationen zum Bauprojekt in Laufen:
http://www.solar-partner-sued.de/aktuelles/informationen/einzelansicht/article/speichereinbringung-bei-mf-sonnenhaeusern-laufen.html  

Pressemitteilung zur Neuausrichtung des Sonnenhaus-Instituts e.V.:
http://www.sonnenhaus-institut.de/solarenergie-vorteile-ueber-uns/sonnenhaus-institut-beschliesst-neuausrichtung.html

Für Presse-Rückfragen:
Jenni Energietechnik AG
Tabea Bossard-Jenni
Lochbachstrasse 22
CH-3414 Oberburg bei Burgdorf
Tel. +41 34 420 30 00
Tel. direkt +41 34 420 30 22

Sonnenhaus-Institut e.V.
Georg Dasch
Tel. 0 94 21 / 71 260

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